行禪
Langsames Gehen
Während des langsamen Gehens beobachten wir die in Körper und Geist aufkommenden Empfindungen und bilden dadurch die Grundlage für unsere Übung der Erleuchtung des Herzens. Wir können das langsame Gehen überall üben, auch in einer hektischen und lauten Umgebung. Die Gehmeditation kann uns helfen, im täglichen Leben die ständige Klarheit der Gedanken zu bewahren. Wir alle müssen uns jeden Tag bewegen, soweit wir physisch dazu in der Lage sind. Wenn wir die Gehmeditation in unseren Tagesablauf integrieren, gibt uns das mehr Möglichkeiten, Chan zu üben.
Die Gehmeditation an sich ist eine selbstständige Form der Meditationsübung, und gleichzeitig auch eine der am weitesten verbreiteten Übungen im Buddhismus. Während des langsamen Gehens muss jede Bewegung ganz langsam erfolgen; wir müssen jeden Bewegungsverlauf klar verfolgen und uns eines jeden Schrittes ganz bewusst sein. Macht jeden Schritt ganz leicht und langsam, ohne jegliche Ablenkung oder Verwirrung des Bewusstseins.
Jeder Schritt in der Gehmeditation ist eine Sache des Bewusstseins. Fühle, wie du den Fuß vom Boden abhebst, wie du ihn sachte nach vorne bewegst und wieder absetzt; wie er den Boden berührt. Wenn dir jede einzelne Bewegung ganz klar ist, kommt dein Geist zur Ruhe. Beobachte deine Gedanken und sei dir all deiner Handlungen im täglichen Leben bewusst; wende die Prajna Weisheit der Leere an, um alle Verwirrung zu erhellen, und tue nichts Schlechtes.
Das langsame Gehen ist ein Akt des Bewußtseins. Sei jeder Bewegung deiner Füße, der Größe deiner Schritte und des Bewegungsablaufs bewusst; sei dir klar bewusst, dass du gehst; geh langsam und sachte, reguliere die Klarheit deines Geistes. Je mehr du gehst, desto klarer wird dein Geist und desto weniger deine Gedanken und Verwirrungen. So wirst du nach und nach erfahren, dass das klare Bewußtsein formlos ist.
Dharma Master Hsin Tao (übersetzt von Maria Reis Habito)