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Chan Meditation ist ein Navigationssystem für Herz und Geist

Shihfu Hsin Tao • Okt. 13, 2020

Hsin Tao: Lehrrede Oktober 2020

Chan Meditation ist ein Navigationssystem für Herz und Geist
Unser Körper bedeutet uns oft alles, und diese Beziehung zu unserem Körper streifen wir nur zum Zeitpunkt unseres Todes ab. Wir haben keinerlei Kontrolle über den Zeitpunkt dieses Abstreifens, aber wenn es erst einmal passiert, treiben wir ziellos daher wie Meereswellen, bis wir einen Ort erreichen, zu dem uns unsere karmischen Verbindungen führen. Und dann werden wir wiedergeboren. Manchmal werden wir sogar verführt, nämlich zu einer Wiedergeburt an einem unheilsamen Ort verführt, was den Anfang eines Lebens voll von Schwierigkeiten und Leiden bedeutet.

Unser Leben rührt vom Karma (dem Gesetz von Ursache und Wirkung) her. Karma bedeutet der Kreis der Wiedergeburten. Das Karma trägt uns in den Leib unserer Mutter herein, und es ist Karma, das uns nach dem Tod weiterbefördert. Karma ist nicht etwas, das von Gott arrangiert wird. Es ist vielmehr der Haufen von Erinnerungen, den wir selbst durch Akte unseres Körpers, Sprechens und Denkens schaffen. All das Gute und Schlechte, das wir in unserem Leben geschaffen haben, ist die Bilanz, die darüber bestimmt, wohin wir nach dem Tod kommen. Gibt es keinen Weg, aus diesem Kreis der Wiedergeburt herauszukommen? Wir müssen Chan üben, und durch unsere Chan Übung alles gute und schlechte Karma hinter uns lassen und zu unserem spirituellen Zuhause zurückkehren.
 
Wenn wir sitzende Meditation (Zazen) üben, konzentrieren wir unseren Geist auf die Methode. Alle Gedanken von Gut und Böse hinter uns lassend, konzentrieren wir uns einfach auf die Methode. Die Chan Methode ist unsere Wegführung, die uns zum Nirvana zurückkehren lässt, einem Zustand, der ungeboren ist und niemals vergeht. Die Methode ist daher wie ein Navigationssystem. Nur an dem Punkt, an dem wir unseren eigenen Ursprung durch Chan Übung entdecken, werden wir in der Lage sein, das Netz der Erinnerungen, das die Wiedergeburt bedeutet, loszuwerden.
 
Unsere geistige Natur liebt die Stille, aber unser Geist voller Gedanken stört sie ständig wie ein lärmender Affe. Wenn wir Chan üben, lassen wir die Begierden unseres Herzens und Geistes einen Urlaub nehmen. Und wenn wir auf die Stille lauschen, lassen wir die Beeindruckbarkeit des Herzens ebenfalls einen Urlaub nehmen.

Dharma Master Hsin Tao (übersetzt von Maria Reis Habito)

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